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Enzyklopädie   Von Drachen, Feen und den Schrecken der Nacht
27.01.2010 von AliceWonderland

"Alles was wir sehen oder scheinen, ist nichts als ein Traum in einem Traum."
(Edgar Allan Poe)

"Kommen Sie mir nicht mit diesem Eisenheim! Ich sage Ihnen, der Mann ist eine Bedrohung und Ihre Aufgabe als Inspektor ist es, seine sogenannten Geisterbeschwörungen als den Betrug zu entlarven, der sie sind!
(Kronprinz Leopold von Österreich-Ungarn zu Inspektor Uhl)



Von Drachen, Kobolden und Feenwesen

Als ich ein Junge war, brütete ich Jahr und Tag über den Landkarten und malte mir angesichts der vielen weißen Flecken die schönsten Tagträume aus. Wenn ich Kapitän werde, wie mein Vater vor mir und mein Großvater vor ihm, so pflegte ich zu sinnieren, dann werde ich all die unerforschten Inseln bereisen und mit Dracheneiern und kleinen geflügelten Elfen wiederkehren.

Dass solche Phantastereien sich zerschlagen mussten, wird Ihnen, werte Leser, nichts Neues sein. Heute, da die Aethernautik die Seefahrt längst übertrumpft hat, sind die weißen Flecken auf den Landkarten geschwunden, und weder Elfen noch Drachen waren an den fernen Enden der Welt zu finden.

Doch habe ich so viele exotische Länder und Menschen gesehen, dass es den Mangel an Fabelwesen mehr als ausgleicht.

(Aus den Memoiren des Luftschiffkapitäns und Archäologen Alexander Hardcastle, 1889)





Von den Schrecken der Nacht

Ich kann Ihnen versichern, Herr Geheimrat, dass Hermannstadt der Titel als Hauptstadt des Aberglaubens doppelt und dreifach gebührt. Die Bauern wie das Stadtvolk verbarrikadieren sich nach Einbruch der Dämmerung vor Furcht zitternd in ihren Häusern.

Vampyr, Lycanthroph, der Teufel selbst – suchen Sie es sich aus, hier glaubt man törichterweise an die Existenz eines jeden einzelnen.

Zum Glück lassen sich meine Männer von solcherlei abergläubischem Geschwätz nicht beeindrucken. Wir haben also – vollkommen ungestört, wie ich betonen möchte – die Ruinen erforscht, die dem berüchtigten Wojwoden Vlad III Draculea zugeschrieben werden.

Unter den zahlreichen interessanten Funden befanden sich unter anderem die nur allzu sterblichen Überreste des angeblichen Vampyrs.

(Aus der Korrespondenz des Forschers Fabian Gottlieb von Bellingshausen, 1850)


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